Agni ist im Ayurveda das zentrale Prinzip für Verdauung und Stoffwechsel. Es wird als inneres Feuer verstanden, das im Magen und Darm „brennt“ und dafür sorgt, dass Nahrung in Energie und Nährstoffe umgewandelt wird. Ein starkes, ausgeglichenes Agni ist die Grundlage für Gesundheit, Vitalität und Wohlbefinden.
Funktionen von Agni
- Agni steuert alle Umwandlungsprozesse im Körper: Es sorgt für die Verdauung, Aufnahme und Verarbeitung der Nährstoffe.
- Es beeinflusst die Körperkraft, den Aufbau der Gewebe, das Immunsystem, die Lebensenergie (Prana) und auch die geistige Klarheit.
- Agni besteht aus mehreren „Verdauungsfeuern“, das wichtigste ist das Jatharagni im Magen und Dünndarm.
Bedeutung des Gleichgewichts
- Ist Agni zu schwach, können Nahrung und Nährstoffe nicht vollständig verarbeitet werden. Es entstehen Rückstände (Ama), die als „Schlacken“ oder Giftstoffe gelten und zu Trägheit, Müdigkeit und Krankheiten führen können.
- Ein zu starkes Agni kann hingegen zu Übersäuerung, Entzündungen oder übermäßigem Hunger führen.
- Ziel ist ein harmonisches, ausgeglichenes Agni, das weder zu schwach noch zu stark ist.
Zeichen für gestörtes Agni
- Verdauungsprobleme (Blähungen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung)
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
- Müdigkeit, Energielosigkeit, weißer Zungenbelag
Pflege des Verdauungsfeuers
- Bewusstes, ruhiges Essen, warme und leicht verdauliche Speisen, regelmäßige Mahlzeiten und Gewürze wie Ingwer helfen, Agni zu stärken.
- Zu viel Rohkost, kalte Getränke oder schwer verdauliche Speisen können Agni schwächen.
Agni ist damit weit mehr als nur Verdauung – es beeinflusst alle Aspekte von Gesundheit und Wohlbefinden.